Fahrverbote für zu laute Motorräder
Im Außerfern wurde eine Studie zu Lärm durch Motorräder durchgeführt. Also Folge daraus, wurde ein Fahrverbot für "zu laute Motorräder" verhängt.

Hier wird aber auf einige für die Bevölkerung wichtige Dinge vergessen.
- Lärm wird nicht nur durch Motorräder, sondern auch durch andere Kraftfahrzeuge, vornehmlich Sportwägen oder getunte Autos verursacht.
- Lärmbelästigung durch Freizeitverkehr tritt nicht nur im Außerfern auf.
- Nicht nur der Lärmpegel lt. Typenschein (Nahfeldpegel) ist relevant, sondern der Lärmpegel durch die Fahrweise. In Kombination mit einer starken Motorisierung können da schon sehr hohe Schallpegel auftreten.
- Die Umgebung spielt ebenso eine Rolle - Schallreflexion an Wänden oder Talrändern.
Auch in anderen Orten/Bezirken und natürlich hier bei uns im Ötztal ist der Lärm durch Freizeitverkehr ein großes Thema. Mit Kühtai, und insbesondere dem Timmelsjoch als beliebte Sportwagen- und Motorradstrecken, fahren/lärmen in den Sommermonaten tausende solcher, oft stark motorisierten Fahrzeuge direkt durch Ötz. Ebenso dutzende Testwägen von den verschiedensten Autoherstellern ("Erlkönige" genannt). Diese schätzen das Testen am Timmelsjoch durch die kurvigen Steigungen in der Höhe - Motorleistung wird geringer bei geringerem Sauerstoffgehalt mit steigender Höhe.
Natürlich gibt es die Genussfahrer, die sich (meistens) auch an die Verkehrsregeln und somit Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Es gibt aber genug unverbesserliche, die meinen, sobald die Strecke frei ist, gibt es nur eines: Vollgas. Kombiniert mit starken (lauten) Motoren, stellen diese dann eine besonders starke Lärmbelastung dar.
Wir in Ötz sind insbesondere an den Ortsrändern stark vom Motorrad- und Sportwagenlärm (auch getunte Serienautos) betroffen. Am nördlichen Ortsende wird Talauswärts meist ab Höhe Polizei richtig Gas gegeben, manchmal schon früher. Am südlichen Ende ab Radarkasten. Aber ebenso die Kühtaierstraße ist, wegen der kurvigen Steigung, sehr beliebt zum Gasgeben. Alleine schon die Steigung erfordert erhöhte Motorleistungen bei allen KFZ, was schon in einer höheren Lärmbelastung resultiert. Dann noch ein wenig schneller als erlaubt...
Forderung von Lebenswertes Ötz
Die Verordnung mit Beschränkungen für Motorräder die laut Zulassung einen Nahfeldpegel von über 95 dB(A) aufweisen, ist aus unserer Sicht nur eine Notlösung. Eine für die Bevölkerung viel bessere Lösung wären Lärmblitzer. Diese erfassen alle zu lauten Kraftfahrzeuge.
Solche sind in der Schweiz und in Frankreich schon in Erprobung bzw. im Testbetrieb.
In Tirol kann so ein Gerät nur zum Einsatz kommen, wenn das Gesetz entsprechend formuliert und verabschiedet wird. Das derzeit geltende Gesetzt für das Außerfern könnte für eine Anwendung solcher Anlagen entsprechend adaptiert und auf andere Bezirke bzw. ganz Tirol erweitert werden.
Das Thema Verkehrslärm wird in den kommenden Jahren immer weiter in den Fokus rücken, schließlich ist Lärm ebenso wie Luftverschmutzung gesundheitsgefährdend. Verkehrslärm sei nach der Luftverschmutzung die zweitstärkste Umweltbelastung!
Mit dem Lärm-Blitzer, gibt man der Polizei ein Gerät an die Hand, um Motorrad- uund Auto-Poser, ja sogar Raser zu stellen und abzukassieren. Das wäre einzigartig für Tirol! Als Übergangslösung könnten Lärmanzeiger (ähnlich wie die Geschwindigkeitsanzeiger, wie z.B. im ersten Bild, eine Anzeigetafel von RTB GmbH & Co KG) verwendet werden, um ein Bewusstsein zu schaffen (unverbesserliche erreicht man dadurch aber nicht).
Wir haben nichts gegen Porsches, Ferraris oder Harley Davidsons o.ä., aber ihre Besitzer demonstrieren manchmal gerne die Kraft ihrer Fahrzeuge und belasten mit dem Lärm die Bewohner.
Presseaussendung
Lebenswertes Ötz hat daher eine Presseaussendung ausgegeben. Aufgegriffen wurde diese unter anderem von der Tiroler Tageszeitung.

Lärmsensoren - Projekt für Ötz?
Nochmal möchten wir auf die Vorstellung eines möglichen Projektes hinweisen, um die Lärmbelastung in Ötz kontinuierlich zu messen und die Daten jederzeit im Internet bereitzustellen. Nur so kann die wahre Belastung ermittelt werden.

Weitere Infos zu Lärmblitzer
Das entwickelte Gerät verfügt über vier Mikrofone, die alle Zehntelsekunden den Dezibelpegel messen und den Ursprung eines Klangs lokalisieren können. Es zeigt sogar ein Bild eines akustischen Nachlaufs als eine Spur von farbigen Punkten hinter einer sich bewegenden Quelle von lautem Geräusch, wie zum Beispiel einem aufgemotzten Motorrad. Die Tonaufnahmen werden mit Überwachungskameras der Polizei verbunden, die wiederum das Kennzeichen feststellen und automatisch eine Strafe ausstellen.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2020-02/verkehrslaerm-hannover-laermblitzer-stadtverkehr-raser